SOLAR
WASSER
GEBÄUDE
BIOMASSE

ARA Seez

Blockheizkraftwerk und PVA

Solar

Biomasse

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Seez ist im Eigentum der Gemeinden Flums, Mels, Quarten und Walenstadt. Sie reinigt Abwässer aus Flums, Flumserberg, Mels und Berschis. Das bei der Abwasserreinigung entstehende Klärgas gilt als erneuerbare Energie und wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) genutzt. Dabei treibt ein Verbrennungsmotor einen Generator an, der Strom produziert. Weil Wärme und Strom erzeugt und genutzt werden, spricht man auch von einer Wärme-Kraft-Kopplungsanlage (WKK). Das zweite BHKW aus dem Jahr 2008 (Mikrogasturbine) wurde im August 2019 durch ein neues, grösseres BHKW ersetzt. Diese moderne Anlage hat im Vollastbetrieb einen elektrischen Wirkungsgrad von rund 35% und einen thermischen Wirkungsgrad von rund 50%. Die erzeugte Wärme wird unter Einbezug einer im BHKW-Raum platzierten Wärmepumpe so erhöht, dass der ganze Wärmebedarf der ARA (Beheizung des Faulturms und der Betriebsräume) gedeckt wird. Der im BHKW erzeugte Strom wird für die ARA eigenen Pumpen und Antriebe verbraucht.

Im 2020 ist die Stromproduktion in der ARA erheblich erhöht worden, indem über den Klärbecken eine Photovoltaik-Anlage installiert wurde, die als Faltdach ausgestaltet ist. Bei Sturm und Schneefall wird das Faltdach automatisch eingezogen, damit es keinen Schaden nimmt und damit es frei von Schnee bleibt. So kann im Winter sofort und ohne Schneeräumung wieder Strom erzeugt werden, wenn das schlechte Wetter vorüber ist. Ein weiterer Vorteil ist die Beschattung der Klärbecken, was zu weniger Algenwachstum führt und im Sommer für die ARA-Mitarbeiter angenehm ist. Das Solarfaltdach «Horizon» wurde von der Bündner Firma dhp technology AG in Zizers entwickelt und produziert. An einem sonnigen Sommertag kann eine Energiemenge von 1’500 kWh produziert werden, an einem Regentag immerhin noch 300 kWh. Zusammen mit dem BHKW erzeugt die ARA Seez über das ganze Jahr gesehen rund 10 bis 20% mehr Strom als sie verbraucht.

Technische Daten

Blockheizkraftwerk

Baujahr der Anlage 2019
Mittlere jährliche Klärgasproduktion in ARA 210’000 m3
Elektrische Nennleistung der Anlage 82 kW ab Generator
Mittlere jährliche Stromproduktion 385’000 kWh
Thermische Nennleistung der Anlage 128 kW
Mittlere jährliche Wärmeproduktion 600’000 kWh (ohne Wärmepumpe),

bis 730’000 kWh (mit Wärmepumpe)

Mittlerer jährlicher Strombedarf der ARA etwa 520’000 kWh
Mittlerer jährlicher Wärmebedarf der ARA etwa 650’000 kWh

 

Photovoltaik-Anlage

Baujahr der Anlage 2020
Elektrische Nennleistung der Anlage 236.5 kWpeak
Mittlere jährliche Stromproduktion 220’000 kWh
Gesamte Modulfläche 1’425 m²
Module 728 Module zu 325 Wpeak (Silizium monokristallin, Wirkungsgrad 16.8%)

 

MFH Güetli (Güetlistrasse 5)

Moderner Neubau mit Stückholzheizung

Solar

Biomasse

Gebäude

Das Mehrfamilienhaus (MFH) im Güetli besteht aus fünf Zweieinhalb- bis Fünfeinhalbzimmer-Mietwohnungen. Es handelt sich um einen dreigeschossigen Holzständerbau mit Schindelverkleidung aus Schweizer Holz. Der Geschossdeckenaufbau besteht aus Lignatur Flächenelementen, einer elastisch gebundenen Splittschicht, der Trittschalldämmung und einem Anhydritfliessestrich. Dieser Aufbau ermöglicht die Erfüllung der sehr hohen Schall- und Brandschutzanforderungen in einem mehrgeschossigen Holzbau. Nur das Untergeschoss ist in Ortsbeton ausgeführt. Beheizt wird der Neubau mit einer zentralen Stückgutholzheizung. Die auf dem Dach installierten Sonnenkollektoren (thermische Solaranlage) erzeugen in den Sommermonaten das benötigte Warmwasser. Im Winter hilft die Holzheizung beim Erwärmen des Warmwassers mit. Das Dach ist mit inländischem Pavatherm und Polyurethan (PUR) sehr gut gedämmt (0.12 W/m2K). Die Aussenwände sind mit Holzfaserdämmstoffen gut isoliert (0.16 W/m2K) und mit bewährten Schweizer Holzschindeln gegen die Witterung geschützt. Das MFH zeigt, dass sich modernes Wohnen und die Nutzung von regenerierbaren Energien vereinbaren lassen.

Technische Daten

Baujahr des Gebäudes 2013/14
Gebäudenutzung Wohnen (5 Einheiten)
Heizungstyp Stückholzheizung und Sonnen­kollektoren für Warmwasser
Thermische Nennleistung Heizung 49 kW
Mittlerer jährlicher Wärmebedarf (inkl. Warmwasser) 33’000 kWh, wovon 6’500 kWh (fast 20%) aus Solaranlage
Energiebezugsfläche 524 m2
Wärmebedarf pro m² Energiebezugsfläche 63 kWh/m2 (Holz- und Solarener­gie) bzw. 51 kWh/m2 (nur Holz)

 

Flumserei

Holzschnitzel-Heizung

Biomasse

Bis 2009 wurden in der Flumserei noch die feinsten Baumwollgarne der Welt gesponnen. Die über sechs Stockwerke verteilten Säle waren mit elektrisch betriebenen Maschinen, hauptsächlich Ringspinnmaschinen, voll belegt. Deren Abwärme reichte für die Beheizung zumeist aus. In der kalten Jahreszeit wurde der Restbedarf mit Wärme aus einer Ölheizung gedeckt. Bei der Planung der Gebäudeumnutzung wurden verschiedene moderne Heizsysteme geprüft. Die drei Flumser Ortsgemeinden überzeugten dank grossem Engagement mit ihrem Projekt und konnten auch hier eine Holzschnitzel-Heizanlage erstellen, um die sanierte Flumserei im Contracting mit Wärme zu versorgen. Die Heizanlage wurde in der Planung auf den zu erwartenden Bedarf der Flumserei ausgelegt (Gewerbe und Wohnungen). Aktuell wird sie nicht ausgelastet, da der Wohnteil noch nicht ausgebaut ist. Die Innobas AG (Eigentümerin der Flumserei) besitzt vertraglich die Rechte auf die gesamte Heizwärme, die in der Zentrale erzeugt wird.

Technische Daten

Baujahr der Anlage 2016
Nennleistung der Anlage 900 kW*
Mittlere jährliche Wärmeproduktion (genutzt) 730’000 kWh
Vorlauftemperatur Erzeugung: 95° C, Netz: 80° C
Rücklauftemperatur Erzeugung: 85° C (mind. 70°C), Netz: 50° C
Mittlerer jährlicher Wärmebedarf 780’000 kWh in Flumserei
Energiebezugsfläche 33’145 m² in Flumserei
Wärmebedarf pro m² Energiebezugsfläche 24 kWh/m² in Flumserei

*Gemäss Angaben BGS liegt der Anteil Holz bei 450 kW und der Anteil Öl (Für Spitzenlast + Netzbetrieb) bei 450kW

MZH mit Versorgung Altersheim

Holzschnitzel-Wärmeverbund

Biomasse

Der Wärmeverbund in der Mehrzweckhalle (MZH) versorgt 20 Wohn-, Gewerbe- und Kulturgebäude mit Heizenergie. Der Wärmeverbund, der von den drei Flumser Ortsgemeinden ins Leben gerufen wurde, ist historisch gewachsen, weshalb die Versorgungsleitungen sternförmig von der MZH wegführen (Werkplan PDF). Im Jahr 2019 wurde die Wärmeerzeugung, bei gleicher Nennleistung, komplett erneuert und mit einem Wärmespeicher mit 20 m³ ergänzt. Der Betrieb des Netzes beschränkt sich auf die Heizperiode, sodass die Bezüger in dieser Periode gleichzeitig mit Energie für Raumwärme und Warmwasser versorgt werden. Die Betreibergemeinschaft Schnitzelheizung (BGS) hat ein Geschäftsmodell etabliert, in welchem sie die gesamte Wertschöpfungskette von der Forstwirtschaft, über die Holzverarbeitung bis hin zur Wärmeerzeugung und -versorgung integriert hat. Nach eigenen Angaben will sich die BGS auch künftig auf den Energieträger Holz konzentrieren.

Technische Daten

Baujahr der Anlage 2000, Erneuerung 2019
Nennleistung der Anlage 1’050 kW*
Mittlere jährliche Wärmeproduktion (genutzt) 1’540’000 kWh
Vorlauftemperatur Erzeugung: 95° C, Netz: 80° C
Rücklauftemperatur Erzeugung: 85° C (mind. 70°C), Netz: 50° C
Mittlerer jährlicher Wärmebedarf 1’340’000 kWh, davon 320’000 kWh im Altersheim
Energiebezugsfläche 4’385 m² im Altersheim
Wärmebedarf pro m² Energiebezugsfläche 73.0 kWh/m² im Altersheim

* Gemäss Angaben BGS liegt der Anteil Holz bei 550kW und der Anteil Öl (für Spitzenlast +Netzbetrieb) bei 600kW

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